Rund 70 Jahre nach ihrer initialen Einführung lanciert Breguet die nun 4. Generation der Type XX in zwei Varianten, die gekonnt historische Designelemente mit modernen Eigenschaften und einem neuen Uhrwerk kombinieren.
Bereits in den 1930er-Jahren produzierte Breguet Spezialprodukte für die Luftfahrt. Dazu zählten Bordinstrumente, Chronometer und Chronographen. Diese primär technischen Stücke wurden damals vorwiegend an die noch junge Fluggesellschaft Air France sowie das französische Militär ausgeliefert. Mit dem Aufkommen der Düsenfliegerei wuchs Ende der 1940er-Jahre die Nachfrage nach Armbandchronographen für zivile und militärische Einsatzzwecke. Zeitmessung an Bord der Maschinen war essenziell und so wurden Piloten angehalten aus Sicherheitsgründen neben dem Chronographen am Armaturenbrett auch einen am Handgelenk zu tragen. So nahm Breguet 1952 an einem Auswahlverfahren der französischen Luftwaffe für einen Pilotenchronographen teil und lieferte im Frühjahr 1953 erstmals eine Armbanduhr mit dem berühmten Namen »Type 20« aus. Breguet bekam den Zuschlag und aus diesen ersten Modellen resultierte eine Bestellung über 1.100 Uhren. Später folgten weitere Aufträge der französischen Marine sowie von zivilen staatlichen Organisationen. Über die Jahre hinweg etablierte sich die Schreibweise »Type XX« mit römischen Ziffern, während die Schreibweise »Type 20« mit arabischen Ziffern militärischen Ursprung hatte. Die Type XX avancierte zum Erfolgsmodell und wurde in verschiedenen Varianten hergestellt - unter anderem mit zwei oder drei Totalisatoren sowie verschiedenen drehbaren Lünetten.
Bis ins Jahr 2022 lassen sich grundsätzlich 3 Generationen der Type XX unterscheiden. Jede Generation zeichnet sich dabei durch für die jeweilige Epoche typische Eigenschaften und Designmerkmale aus. Nach rund 70 Jahren lanciert Breguet nun die 4. Generation der Type XX in zwei Varianten. Vorhang auf für die Breguet »Type 20 Chronographe 2057« und »Type XX Chronographe 2067«. Beide Modelle schlagen optisch bewusst einen Bogen zu den Anfängen dieser Reihe und orientieren sich sowohl an einem militärischen als auch an einem zivilen Modell der ersten Generation.
Die Fakten
Beide Referenzen der Type XX verfügen über ein 42 mm Edelstahlgehäuse mit einer Höhe von 14,1 mm und robusten 100 m Wasserdichtigkeit. Das Gehäuse ist satiniert und verfügt über eine polierte Fase an den geschwungenen Hörnern. Rein designtechnisch hat sich hier Breguet stark an den Gehäusen der ersten Type 20 Modelle aus den frühen 1950er-Jahren orientiert. So haben beide Varianten auch ein historisches Vorbild aus dem Breguet Archiv. Während die »Type 20 Chronographe 2057« an ein militärisches Modell erinnert, das Breguet zwischen 1955 und 1959 an die französische Luftwaffe ausgeliefert hat, ist die »Type XX Chronographe 2067« einem zivilen Type-XX-Modell aus 1957 nachempfunden. Ebenso wie ihre historischen Vorbilder verfügen beide Varianten über unterschiedliche Lünetten. Die 2057 ist mit einer beidseitig drehbaren kannelierten Lünette ohne Graduierung ausgestattet. Lediglich ein kleines Dreieck dient dem Markieren von Uhrzeiten. Solche Lünetten fanden früher bei Luftstreitkräften Verwendung. Im Gegensatz dazu hat die 2067 eine beidseitig drehbare Lünette mit anderer Riffelung und einer 12-Stunden-Skala.
Neben der Lünette unterscheidet sich vor allem das Zifferblatt bei beiden Varianten. Die Type 20 Referenz 2057 verfügt über ein schwarzes Blatt mit arabischen Ziffern und zwei Totalisatoren. Zeiger und Ziffern sind dabei mit pfefferminzgrüner Leuchtmasse versehen. Auf 3 Uhr befindet sich ein übergroßer 30-Minuten-Zähler. Der Aufbau des Zifferblatts sowie das Design der Indizes und Zeiger ist dem Original aus den 1950er-Jahren nachempfunden. Lediglich ein Datum hat Breguet der neuen Type 20 spendiert, welches auf 4:30 platziert ist.
Die Type XX Referenz 2067 hat hingegen ein schwarzes Zifferblatt mit drei Totalisatoren. Während hier auf 3 Uhr ein übergroßer 15-Minuten-Zähler verwendet wird, befindet sich auf 6 Uhr ein zusätzlicher 12-Stunden-Zähler. Die arabischen Ziffern und Zeiger der 2067 sind mit einer elfenbeinfarbenen Leuchtmasse versehen und wirken dadurch etwas harmonischer und weniger zweckmäßig als ihrem Schwestermodell. Auch hier hat sich Breguet wieder stark an dem historischen Vorbild aus 1957 orientiert und sogar das Design der Zeiger diesem nachempfunden. Genau wie bei der 2057 ergänzt ein Datumsfenster auf 4:30 Uhr das Blatt.
Ausgeliefert werden beide Modelle mit zwei Armbändern. Ein Lederarmband (in Schwarz bei der 2057 und in Braun bei der 2067) sowie ein Natoband - jeweils mit Schnellwechselsystem ausgestattet. Ebenfalls neu ist das Uhrwerk, das sich im Inneren verbirgt. Rund 4 Jahre dauerte die Entwicklung des neuen Chronographenkalibers 7281 (Referenz 2057) und 728 (Referenz 2067). Das Kaliber verfügt über den neuesten Stand der Technik. Schaltrad und Hemmung sind aus Silizium gefertigt. Für ein rückfreies Anlaufen des Chronographen sorgt ein Säulenrad, das zur Verminderung der Reibung eine besondere Beschichtung aufweist. Ergänzt wird das Gesamtpaket durch eine vertikale Kupplung. Das Kaliber schlägt mit einer hohen Frequenz von 5 Hz (36.000 Halbschwingungen) und verfügt über eine stattliche Gangreserve von 60 Stunden. Ebenso wie bereits bei frühen Type 20 Modellen,verfügt auch die aktuelle Generation über eine Flyback-Funktion. Das Werk lässt sich durch einen Saphirglasboden bewundern. Dabei sticht vor allem der geschwärzte Rotor aus Vollgold ins Auge.
Die neuen Breguet »Type 20 Chronographe 2057« und »Type XX Chronographe 2067« sind ab sofort erhältlich und kosten 18.900 EUR inkl. beider Bänder.
Das Fazit
Mit einer gelungenen Neuauflage zweier historischer Modelle zelebriert Breguet stilvoll das 70. Jubiläum der Type XX - der sportlichsten Kollektion der Manufaktur. Die beiden Modelle sind liebevoll ihren Vorbildern aus den 1950er-Jahren nachempfunden und werden daher vor allem auch Liebhabern von klassischen Chronographen zusagen. Ein kleines Manko mag das Datumsfenster sein, das auf der 4:30 Uhr Position zusammen mit dem übergroßen Totalisator für eine etwas überladene Optik sorgt. Wer darüber hinwegsehen kann, bekommt einen hochwertigen Fliegerchronographen von einer der prestigeträchtigsten Manufakturen der Welt. Es bleibt abzuwarten, ob Breguet das geschaffene Momentum rund um die Type XX nutzt, um die Serie in den kommenden Jahren mit weiteren interessanten Modellen zu ergänzen und damit neue Zielgruppen zu erreichen.
Technische Daten: Breguet Type 20 Chronographe 2057 und Type XX Chronographe 2067
Gehäuse | Beide Modelle: Edelstahlgehäuse; 42 mm Durchmesser; 14,1 mm Höhe; 100 m wasserdicht; beidseitig drehbare Lünette |
Zifferblatt | Type 20 2057: schwarz mit zwei Totalisatoren; Zeiger und Indizes mit pfefferminzgrüner Leuchtmasse Type XX 2067: schwarz mit drei Totalisatoren; Zeiger und Indizes mit elfenbeinfarbener Leuchtmasse |
Uhrwerk | Type 20 2057: Automatisches Kaliber Breguet 7281; 36.000 Halbschwingungen (5 Hz.); 60 Stunden Gangreserve Type XX 2067: Automatisches Kaliber Breguet 728; 36.000 Halbschwingungen (5 Hz.); 60 Stunden Gangreserve |
Armband | Type 20 2057: schwarzes Lederband mit Schnellwechselsystem; zusätzliches Nato-Armband Type XX 2067: braunes Lederband mit Schnellwechselsystem; zusätzliches Nato-Armband |
Referenz | 2057 2067 |
Verfügbarkeit | ab sofort |
Preis | 18.900 EUR |
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